Tätowierungen im Business

Tattoos sind Teil des ersten Eindrucks

Körperkunst wie Tätowierungen, aber auch Piercings oder Tunnel, sind inzwischen weit verbreitet. Sportler, Schauspieler, Models – sie sind oft großflächig tätowiert und zeigen das auch gerne. Aber welchen Einfluss haben sichtbare Tattoos auf die Karriere?

Individualität hat einen hohen Stellenwert

Der eine wird sich noch daran erinnern, der andere hat vielleicht davon gehört: Es ist nur wenige Jahrzehnte her, da galten Tätowierungen noch als anstößig. Man hat sie mit bestimmten Milieus verbunden. Inzwischen ist diese Form der Körperkunst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) trägt jeder fünfte junge Erwachsene inzwischen Tattoos – und zwar quer durch alle gesellschaftlichen Schichten.

Für das Berufsleben bedeutet das allerdings auch: Es kann sein, dass man gelegentlich noch auf Vorgesetzte, Kunden oder Kollegen trifft, die noch das alte Image des Tattoos verinnerlicht haben. Doch das sollte zunehmend seltener werden, denn der Umgang mit sichtbaren Tätowierungen ist heute so locker wie noch nie zuvor. Nicht nur in kreativen Berufen, etwa in der Medienwelt oder im Handwerk, sondern auch in konservativen Branchen sind sie als individueller Ausdruck anerkannt.

Tattos im Beruf

Sichtbare Tattoos im Job bewusst planen

In Sachen Tattoos ist heute vieles möglich und fast alles erlaubt – dennoch würde ich jedem raten, das Motiv und die Stelle im Hinblick auf das Berufsleben gut zu überdenken. Denn natürlich hat eine auffällige Tätowierung einen Einfluss auf den ersten Eindruck bei Vorstellungsgesprächen und Kundenterminen. Ein Tattoo verrät immer auch etwas Privates und weckt bestimmte Assoziationen.

Es gibt hierzu interessante Tests mit Portraitfotos. Eine Person im Anzug etwa macht auf die allermeisten Betrachter einen seriösen Eindruck und wird für einen kompetenten Verkäufer gehalten. Eine auffällig tätowierte Person weckt tendenziell den Eindruck des individuellen Künstlertyps. Man denkt vielleicht eher an einen kreativen Berufs, als an eine kaufmännische Tätigkeit. Möglicherweise lenkt also ein sichtbares Tattoo etwas von der eigenen Qualifikation ab. Das sollte man sich einfach bewusst machen, bevor der Termin im Tattoo-Studio endgültig feststeht.

Wer auf Nummer sicher gehen will und bei niemandem anecken möchte, wählt besser eine nicht sichtbare Stelle für seine Tätowierung. Vor allem Hals, Dekolleté und Gesicht oder Hände und Unterarme fallen dann als geeignete Körperstellen weg.

In Japan: Tattoos als Zeichen der Mafia

Andere Länder, andere Etiketten: Wer sichtbare Tattoos trägt und privat oder beruflich viel in Japan unterwegs ist, sollte sich gut informieren. In Japan stehen Tätowierungen – und zwar ganz unabhängig vom Motiv – bis heute für die Zugehörigkeit zur Mafia. Tätowierten Japanern kann sogar der Zutritt zu öffentlichen Bädern oder Fitnessstudios verwehrt werden. Doch bei einem tätowierten Europäer wird oft ein Auge zugedrückt.

Verglichen damit herrscht in unserer Gesellschaft eine enorme Freiheit, sich individuell zu präsentieren. Es gibt kaum noch gesellschaftliche Stereotype, die man berücksichtigen muss. Allerdings hat man es auch hier und heute niemals restlos unter Kontrolle, welchen ersten Eindruck man mit auffälliger Körperkunst beim Gegenüber erzeugt. Zumindest der Mafia-Verdacht ist hierzulande glücklicherweise inzwischen ausgeschlossen.

Fazit:

Sichtbare Tätowierungen sind inzwischen so alltäglich, dass sie auch im Beruf nicht mehr versteckt werden müssen.
Sie haben allerdings einen Einfluss auf den ersten Eindruck.

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Kirstin Kluck
Kirstin Kluck ist Businessknigge- und Kommunikationscoach seit über 15 Jahren. Schwerpunkte sind aktuell Business Knigge Coachings, Telefontrainings und Verkaufsseminare. Trainerin für Business Etikette (IHK) und Mitglied im Vorstand der Deutschen Knigge Gesellschaft e.V.
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